Künstlerisches Gestalten mit Materialien aus der Natur
im Rahmen meines Studiums an der Sozialpädagogik in Stams mit Kindern und Jugendlichen aus Schwaz
Das Projektziel ist es bei den Kindern und Jugendlichen der Zielgruppe die eigene Wahrnehmung zu schulen. Ihnen zu helfen die eigene schöpferische Quelle – ihre Kreativität – zu finden. Wertschätzung ihrem Tun gegenüber zu erleben und damit Erlebnisse zu erfahren statt Ergebnisse zu erzielen.
Durch Kommunikation und Kooperation, den Dialog zueinander zu finden. Die Kunstwerke der Einzelnen entstehen zu lassen und hin zum Gemeinschaftswerk zu führen und somit Teamfähigkeit zu entwickeln um sich als Teil des Ganzen zu fühlen.
Die notwendige Motivation zu erlangen und zu erhalten, wie auch die erforderliche Flexibilität – im Sinne von das Ganze immer wieder neu zu arrangieren und zu erleben wie sich die Dinge im Prozess verändern – aufzubringen. Ihr Durchhaltevermögen, wie auch ihre Konzentration (bei der Sache bleiben, einfach und doch genial) zu schulen.
Des Weiteren die Kinder und Jugendliche für Mutternatur zu begeistern und sie zugleich auch für einen sanften Umgang mit derer zu sensibilisieren. Die Natur mit all ihren Schätzen, wie auch deren natürlichen Naturmaterialien näher zu bringen. Und ihnen einen ersten Eindruck zu vermitteln um das Wissen von derer Entstehung bis zur Vergänglichkeit.
Landart versteht sich als eine Form der künstlerischen Begegnung mit der Natur. Eine Kunst, bei der die Seele mitwachsen oder auch baumeln kann. Im Vordergrund stehen die Freude am eigenen Tun, das Begreifen von Natur und das Schaffen von Beziehungen.
Es geht weniger darum, etwas vollkommen Neues in höchster künstlerischer oder handwerklicher Perfektion zu bauen. Die Natur selbst, der spielerische Zugang zu ihr und die natürliche Ästhetik des Materials erleichtern den kreativen Schaffensprozess.
Es gibt kein richtig oder falsch, auch keine Noten oder andere Bewertungen. Die Blätter gehen nie aus, die Federn werden nicht stumpf, Farben trocknen nicht ein, der Radierer ist die Hand, Material gibt es in Hülle und Fülle.
Auf das Wissen der Hände vertrauen heißt auch, der gestalterischen Kraft, die in jedem Menschen steckt, Ausdruck zu verleihen. Die „blinden Hände“ schaffen intuitiv sichtbare Zeichen der Welt, die wir meist nur in Augenschein nehmen.
Das Schaffen von Kunstwerken hat viel mit unserer Wahrnehmung zu tun. Land Art ist für mich eine schöne Möglichkeit, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen intensive Wahrnehmungserlebnisse in und mit der Natur zu bieten, das Bewusstsein für die Natur zu wecken und gestalterische Prozesse mit Naturmaterialien anzuregen.
Ich sehe auch die (Umwelt)pädagogischen Aspekte. Künstler*Innen würden sicher vieles anders gewichten. Die Wahrnehmung des Naturschönen lässt sensibel werden für die Kostbarkeit und Verletzlichkeit der Schätze der Natur, schafft Verständnis für Umweltprobleme und deren Verursachung durch uns Menschen. Letztendlich wird über die Sensibilisierung für die Natur das Bewusstsein auch für ökologisches, nachhaltiges Verhalten geweckt.
Land Art ist auch eine bunte, erlebnisreiche Kunst aus einer Mischung von Natur erfahren und erkunden, Abenteuerspiel und bauen dort, wo einem frischer Wind um die Nase weht. Allerdings kann man nass werden und die Werke selten in die Hosentasche packen.
Im Mittelpunkt steht auch die Vergänglichkeit, vor allem die Vergänglichkeit der Natur. Land-Art umfasst nicht nur die Arbeiten in und mit großen Landschaften, sondern auch Werke, die aus kleinsten Partikeln der Natur (beispielsweise Blütenpollen) bestehen.
Land Art ist dennoch mit Worten nicht ganz zu beschreiben, es ist mehr als die Summe der genannten Teile. Dieses „Mehr“ gilt es selbst zu erleben.